Was ist der Lens Shift und die Keystone-Korrektur?
Mithilfe des Lens Shift kann eine Darstellung, die ein Beamer auf eine Leinwand projiziert, verschoben werden. Diese Verschiebung kann sowohl horizontal als auch vertikal durch eine manuelle oder motorische Einstellung erfolgen. Dank des integrierten Lens Shift in Projektoren entstehen dabei keine Trapezverzerrungen und keine Verluste in der Bildqualität.
Im folgenden Artikel erfährst du die wichtigsten Informationen zu Lens Shift sowie der Alternative in Form von Keystone-Korrektur. Der Artikel dient als Einführung in die Materie.
Die Funktion des Lens Shift
Der Lens Shift ist eine Funktion, die viele Projektoren verbaut haben. Die Funktion kommt immer dann zum Einsatz, wenn ein Beamer nicht senkrecht und bildmittig zur Leinwand steht und die zu projizierende Darstellung somit verzerrt an die Leinwand geworfen wird.
Bei einer sogenannten Trapezverzerrung werden die projizierten Bildverhältnisse verzerrt dargestellt. Eine solche Verzerrung ist dann vorhanden, wenn ...
- ... der Projektor nicht nach dem - soweit vorhandenen - Offset-Wert angebracht wurde
- ... der Projektor nicht bildmittig steht
- ... der Projektor nicht senkrecht zur Leinwand steht oder
- ... die Projektionsachse nicht rechtwinklig zur Leinwand ist
Ein ungeeigneter Standort des Projektors oder ein nicht Einhalten des Offset-Werts führen zu Verzerrungen im oberen oder unteren Bereich der Projektion. Ein Beamer, der nicht im 90°-Winkel zur Leinwand steht, projiziert also immer auch eine seitlich verzerrte Darstellung.
Um eine solche Trapezverzerrung verhindern zu können, ohne dabei den Standort des Projektors korrigieren zu müssen, gibt es den Lens Shift. Mithilfe des Lens Shift wird das Objektiv des Projektors und somit die gesamte Darstellung verschoben. Diese Verschiebung kann sowohl vertikal, als auch horizontal durchgeführt werden, wobei bei manchen Projektoren ausschließlich ein horizontaler Lens Shift integriert ist.
Wenn der Beamer also nicht bildmittig zur Beamer Leinwand angebracht ist, aber vor der Verwendung, mithilfe des Lens Shift, die Position des Objektivs so verschoben wird, dass die Darstellung parallel auf die Leinwand trifft, ist keine Trepezverzerrung mehr vorhanden.
Lens Shift: Manuell und motorisch
Der Lens Shift kann, je nach Projektor, sowohl manuell, als auch motorisch bedient werden. Um den Lens Shift manuell einzustellen, wird ein Joystick direkt am Beamer verwendet. Vor allem bei neueren und teuren Modellen sind eine automatische beziehungsweise motorische Einstellung des Lens Shift möglich. Der motorische Lens Shift wird zumeist mit den Menütasten des Projektors eingestellt.
Wird das Objektiv mithilfe des Lens Shift bis zum Anschlag verschoben, sind leichte Schärfeverluste möglich. Außerdem gibt es Projektoren, die einen Lens Shift verbaut haben, der einen so geringen Spielraum gibt, dass eine Verschiebung der Darstellung nur minimal möglich ist und somit kaum ein Nutzen durch den Lens Shift entsteht.
Alternative Möglichkeit
Eine weitere Möglichkeit, um eine Trapezverzerrung zu beheben, ist die sogenannte Keystone-Korrektur. Bei dieser, auch Trapezkorrektur genannten Funktion, wird eine künstliche Verzerrung in der Darstellung geschaffen, die die ursprünglichen Trapezverzerrung ausgleicht. Aufgrund dieses Ausgleichs, durch die Keystone-Korrektur, erscheint auf der Leinwand eine normale Darstellung, ohne jegliche Verzerrung.
Bei der Trapezkorrektur gibt es jedoch erhebliche Qualitätseinbußen. Zum einen gehen die Lichtleistung und Teile der Bildfläche verloren, zum anderen kommt auch ein Teil der Bildinformation abhanden, da die Beamer Auflösung, trotz der Stauchung, die durch die künstliche Verzerrung einhergeht, nicht erhöht wird.
Ist die Keystone-Korrektur sinnvoller als der Lens Shift
Die Keystone-Korrektur ist eine recht simple Lösung, die die Trapezverzerrung verhindert und auch in recht günstigen Projektoren zu finden ist. Der Lens Shift hingegen wird vorwiegend in etwas teurere Beamer integriert, verhindert eine Verzerrung im Vorhinein und lässt die Darstellung am gewünschten Ort erscheinen.
Die Verwendung der Keystone-Korrektur bringt jedoch einige Qualitätseinbußen mit sich, die doch eher hoch im Vergleich zum geringen Schärfeverlust beim Lens Shift sind.
Was von beidem sinnvoller ist, kann dabei aber nicht pauschal beantwortet werden - sowohl die Keystone-Korrektur, als auch der Lens Shift haben gewisse Vor- und Nachteile. Grundsätzlich kann man aber sagen:
Wenn der wichtigste Punkt beim Kauf eines Beamers ein niedriger Preis ist, ist ein Projektor mit Trapezkorrektur wohl eine der günstigsten Möglichkeiten. Wird vor allem Wert auf gleichbleibende und hohe Bildqualität gelegt, empfiehlt sich ein Beamer mit dem integrierten Lens Shift.
Hilfreich ist es zudem, vor dem Kauf eines Projektors bereits zu wissen, in welcher Höhe und in welcher Entfernung zur Leinwand der Beamer angebracht werden soll, um den Spielraum, der für den Lens Shift benötigt wird, abschätzen zu können. Außerdem ist es von Vorteil, darauf zu achten, ob ausschließlich ein horizontaler Lens Shift integriert ist, oder ob er sowohl horizontal als auch vertikal angewendet werden kann.
Fazit: Mehr Flexibilität und hohe Bildqualität
Der Lens Shift ist eine hilfreiche Funktion von Projektoren, um eine Trapezverzerrung zu verhindern und gleichzeitig die Qualität der Darstellung zu erhalten. Bei der Installation des Projektors muss man sich weder nach einem Offset-Wert richten, noch den Projektor senkrecht zur Leinwandmitte anbringen. Dies hat zur Folge, dass man bei der Auswahl des richtigen Aufstellplatzes für den Beamer sehr flexibel ist.
Beamer mit Lens Shift
In unserer Beamer Datenbank findest du diverse Beamer mit Lens Shift. Die besten Beamer mit dieser Funktion sind als Liste weiter unten dargestellt.
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